Strassenmusiker in Costa Rica

San José-Tipps: Gold, Musik und Theatermonumente

Langeweile gibts hier nicht: San José ist das pulsierende Herz Costa Ricas, sein kulturelles und administratives Zentrum. Hier kreuzen sich die Wege – und vor allem an den Werktagen sind alle Winkel des schachbrettartig angelegten Stadtzentrums voll geschäftigen Treibens. In der Hauptstadt treten die rundum lebensbejahenden, humorvollen und überaus freundlichen Charakterzüge der Ticos gebündelt und deshalb besonders deutlich zutage.

An der Plaza de la Cultura verdrängt feine rhythmische Musik die urbane Geräuschkulisse: Vor der gut besuchten Terrasse des altehrwürdigen Gran Hotels unterhalten zwei kleinere Marimba-Ensembles abwechselnd einen wachsenden Pulk aus Passanten, die den faszinierenden, fast akrobatischen Tanz der Mallets (Schlägel) auf den Holzstäben der Riesenxylophone buchstäblich mit offenen Augen und Ohren verfolgen.

Ein paar Schritte weiter geht es etwas hektischer zu: Ein neunköpfiges Mariachi-Orchester hat einen Van herbeigerufen. Jetzt drängen der Bandleader und seine mexikanisch gekleideten Mannen samt Bassgitarre und Sombreros in den Wagen. Erfolgreich. Mehr als ein Dutzend Mariachi-Formationen gibt es allein in San José, sie tragen Namen wie „Mextico“, „Los Románticos“ oder auch schon mal ganz unbescheiden „Millionarios“. Die ersten Ensembles entstanden in den 1950er-Jahren, als viele Mexikaner nach Costa Rica auswanderten. Alle tragen stilechte Bolero-Jacken mit silberfarbenen Applikationen, Halstuch oder Binder, Stiefel und knallenge Hüfthosen– wie sonst nur Elvis-Imitatoren.

Monument des Kaffee-Booms

Musik und Künste waren den Einwohnern San Josés schon immer etwas wert. Den eindrucksvollsten Beleg hierfür liefert bis heute das 1897 eröffnete und im neoklassizistischen Stil gestaltete Teatro Nacional an der Südseite der Plaza de la Cultura. An den siebenjährigen Bauarbeiten wirkte ein ganzes Team belgischer Architekten, costa-ricanischer Ingenieure, italienischer und spanischer Künstler mit – alle sichtlich inspiriert von den Opernhäusern in Mailand, Paris und Wien. Drei Statuen krönen das Portal des Theaters: Sie verkörpern: Musik, Ruhm und Tanz. Glanzstück des Teatro Nacional ist das halbkreisförmige Auditorium: Seine drei Ebenen und die beiden mit vergoldeten Ornamenten verzierten Balkone bieten bis zu 1050 Zuschauern Sitzplätze.

Goldschmuck und Kultgegenstände

Doch nicht nur im Innern des Theaters glitzert und funkelt es: Gleich nebenan, im unterirdischen Ausstellungskomplex der Zentralbank, präsentiert das Museo de Oro seine eindrucksvolle Goldsammlung. Hinter einer Sicherheitsschleuse geben mehr als 2000 Exponate einen umfassenden und repräsentativen Überblick zu Kultgegenständen und Schmuck sowie Herstellungstechniken der Eingeborenen. Übrigens, die goldenen Objekte liegen nicht zufällig in der Banco Central – sie sind Teil der Rücklagen für die costa-ricanische Währung.

Hausgebrautes, flüssiges Gold

Relativ jung im facettenreichen Nachtleben von San José sind kleine Boutique- oder Hausbrauereien, die den frisch gebrauten Gerstensaft ohne Umwege in die Gläser ihres internationalen, immer durstigen Publikums zapfen. Trendsetter in San José ist (seit 2009) der Brewpub „La Planta“ im Ortsteil Ciudad Colón. Neben dem „flüssigen Gold“ der versierten Braumeister von Costa Rica’s Crafts Brewing gibt es hier auch eine verlockende Speiseauswahl– vom leichten Fingerfood bis zu herzhaften italienischen Gerichten.

Diese Reise beinhaltet einen Ausflug ins Stadtzentrum von San José